Trauerbegleitung für Kinder -und Jugendliche
Kindertrauer

Kinder jeden Alters trauern so schwer und lange wie Erwachsene. Da sich ihre Trauer jedoch anders ausdrückt, wird sie häufig nicht als solche erkannt. Kindern fällt eine bewusste Auseinandersetzung mit der Trauer in der Regel schwerer, da die Trauerbewältigung Fähigkeiten voraussetzt, die Kinder – insbesondere Kleinkinder – noch nicht entwickelt haben, etwa verbale Ausdrucksfähigkeit, abstraktes Denkvermögen, ein bewusstes Zeitempfinden und ein konkretes Lebensgefühl. Deshalb muss kindliche Trauer anders bewältigt werden. Kinder bewältigen ihre Trauer nicht in erkennbaren Phasen oder Aufgaben, sondern begegnen und erleben ihre Trauer mit zunehmendem Alter und der damit einhergehenden Reife immer wieder neu und anders.
Jugendtrauer
Die Trauer im Jugendalter gleicht dem Todeskonzept von Erwachsenen und unterscheidet sich stark von kindlichen Vorstellungen. Jugendliche begreifen, dass der Tod ein universelles Problem ist und entwickeln das Bedürfnis, sich mit dem Tod auf emotionaler Ebene auseinanderzusetzen. Diese Auseinandersetzung ist äußerst zentral für diese Altersphase, in der Jugendliche verstärkt nach dem Sinn des Lebens, der eigenen Identität, Orientierung und Vorbildern suchen. Viele Jugendliche verweigern das Gespräch, ziehen sich zurück und verstecken ihre Gefühle hinter einer coolen Fassade. Hier ist es von großer Bedeutung, Jugendlichen immer wieder die Möglichkeit zu geben, existentielle und sorgenbehaftete Fragen zu klären und über ihre Gefühle und Gedanken ins Gespräch zu kommen. Es ist zudem grundlegend, für die Trauer Ausdrucksmöglichkeiten zu schaffen.
Um jedes Kind und jede/n Jugendliche/n gut und individuell begleiten zu können, bieten wir unterschiedliche Unterstützungsformen an. Wir bieten sowohl, Sprechstunden, Kinder- und Jugendtrauergruppen, Einzelbegleitungen als auch Familienbegleitungen an. Schauen Sie sich gerne die einzelnen Angebote an.
Wann eine Einzelbegleitung, eine Familientrauerbegleitung oder der Besuch einer Kinder- und Jugendtrauergruppe für das Kind oder der/dem Jugendlichen sinnvoll ist, kann erst nach einem Vorgespräch verantwortlich entschieden werden. Deshalb werden Kinder und Jugendliche nur nach einem intensiven Erstgespräch mit einer erziehungsberechtigten Bezugsperson unterstützt. Letztendlich spielen die Wünsche und Bedürfnisse des Kindes und des/der Jugendlichen eine entscheidende Rolle und können ihren Weg bei uns mitgestalten und mitbestimmen.
Unsere Angebote sind unabhängig von Religionszugehörigkeit und Nationalität. Alle Angebote sind kostenfrei und unbürokratisch.
Angebote
Kindertrauergruppen
Die Trauer von Kindern zeigt sich anders als bei Erwachsenen. Mitten in ihrem Tun sind sie plötzlich tieftraurig, fast untröstlich – und im nächsten Moment erfreuen sie sich an einer Kleinigkeit. Sie haben ein feines Gespür, was sie der Person, die mit ihnen zusammen ist, zumuten können und wollen ihre Traurigkeit manchmal nicht zeigen. Vielen Kindern tut es gut, ihre Trauer mit Gleichaltrigen zu erleben und dafür einen geschützten Raum zu haben.
Vor der Teilnahme Ihres Kindes bitten wir Sie gemeinsam um ein Vorgespräch, damit wir uns zum Wohl Ihres Kindes eng mit Ihnen abstimmen können.
Die nächsten Termine für die Kindertrauergruppe finden Sie hier.
Bezugspersonen können Kinder auch unterstützen, indem sie für sich selbst sorgen. Die Angebote der Trauerbegleitung für Erwachsene finden Sie hier.
Einzelgespräche für Kinder, Jugendliche und Familien

Kinder und Jugendliche trauern anders als Erwachsene. Dies tun sie abhängig von ihrer Entwicklungsstufe und inwieweit sie schon um die Endgültigkeit des Todes wissen. Zum anderen tun sie dies ganz individuell, so wie jeder Mensch anders mit seiner Trauer umgeht. Wir Erwachsene können die Kinder und Jugendliche oftmals durch unsere eigene Trauer nicht verstehen oder wir (er)kennen die Trauerreaktionen nicht und sind verwundert über die aufgezeigten, manchmal sehr wechselhaften Verhaltensweisen der Kinder und Jugendlichen.
Kinder brauchen grundsätzlich eine sachliche und transparente Aufklärung nach dem Verlust einer Bezugsperson. Trauernde Kinder haben Gedanken, Fragen und wechselhafte sowie unbekannte Gefühle, die sie verunsichern, die Sorgen und Angst machen. Diese Verunsicherung wird häufig in der eigenen Familie nicht thematisiert. Das Problem, das daraus entstehen kann ist, dass Kinder, wenn sie nicht informiert werden, eigene Bilder zum Geschehen, meist Schreckensvorstellungen entwickeln, die meistens schlimmer als die Realität selbst sind.
Darüber hinaus bieten wir neben den Trauergruppen auch Einzelbegleitungen für Kinder und Jugendliche an. Bei Bedarf bieten wir auch Familientrauerbegleitungen an, wobei wir das gesamte System Familie in den Blick nehmen werden.
Online Trauerangebot (Via)
Wir wollen Trauer selbstwirksam und lebendig gestalten. Via. fördert eine Gesellschaft in der Tod, Trauer und Sterben als ein ganz normaler Teil des Lebens erlebt und gelebt wird. Wir wünschen uns eine Gesellschaft, die voller Mitgefühl und Souveränität mit Trauernden und Sterbenden umgeht und in der jeder die optimale Unterstützung in individuellen Trauerprozessen erfährt. Dazu schaffen wir digitale Räume, die diese Auseinandersetzung möglich machen und fördern.
Mit unserer Online-Beratung sind wir außerdem rund um die Uhr für trauernde Menschen da. Unsere Trauerbegleiterinnen und -begleiter haben ein offenes Ohr und antworten innerhalb von 48h auf deine Anfrage.
Hier geht es zu Via.
Ihr Ansprechpartner

Heike Breitrück
Diözesanreferentin Hospiz
Tel. 0231 1387620
Hospizdienste.Dortmund@malteser.org
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Davina Klevinghaus
Kinder- und Jugendtrauerbegleitung
Tel. 0231 1387620
Koordinatorin Kinder- und Jugendtrauerbegleitung
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